Teils auch französisches Billard
genannt, wird der Sport auf Wettkampfebene auf Tischen der Maße
2,84 x 1,42 Meter (großes Billard oder auch Matchbillard)
und 2,10 x 1,05 Meter (kleines Billard) ausgetragen.
Grundsätzlich gilt für alle Karambol-Disziplinen,
dass jeder der beiden Sportler über die gesamte Partie mit
seinem weißen (gelben) Spielball spielt und der Punkt als
ordnungsgemäß erzielt gilt, wenn dieser die jeweils anderen
beiden Bälle berührt. Auf dem Weg dahin sind je nach Disziplin
besondere Vorgaben zu erfüllen. Auch hier gilt, nicht nur die
Karambolage zu schaffen - sprich, die Aufgabe zu lösen -, sondern
den Lauf der Bälle so zu kontrollieren, dass sie eine gut lösbare
Folgeposition ergeben oder aber für den Gegner eine kaum zu
lösende Position hinterlassen. Je nach Disziplinen werden die
Partien auf eine vorgegebene Distanz mit oder ohne Aufnahmebegrenzung
oder im Satzsystem ausgetragen. Bis auf Dreiband und Artistique
nennt man die anderen Disziplinen auch die klassischen oder Serienspielarten,
da Serien von hundert und mehr Points (Punkten/ Karambolagen) nicht
selten sind.
Freie Partie ist die Grunddisziplin, wie der Name es schon ausdrückt. Der Spielball muss hier die beiden anderen Bälle treffen, um zur gültigen Karambolage zu kommen. Auf welchem Weg spielt hierbei keine Rolle. Das Spiel in der Ecke des Tisches wird durch "Eckenabstriche" auf zwei Karambolagen limitiert. Einband und Dreiband Hier muss der Spielball vor dem Kontakt mit dem dritten Ball mindestens eine Bandenberührung hinter sich haben. Wann er diese Berührung hat, ist unerheblich. In der Disziplin Dreiband dagegen müssen es drei Bandenberührungen sein. Wie schwierig dies ist, veranschaulichen die teils sehr weiten Wege, die die Kugeln auf dem Tisch nehmen. Cadre In dieser Spielvariante wird die Spielfläche in Felder unterteilt wird, in denen nur eine regelgerechte Karambolage ausgeführt werden darf, bevor bei der zweiten Karambolage einer der beiden angespielten Bälle das Feld wieder verlassen muss. Die Bezeichnung der Cadre Disziplinen wird durch die Größe der Felder bestimmt, welche ihrerseits wieder die Anzahl dieser festlegt. Je größer die Felder und je geringer ihre Anzahl, je höher der Schwierigkeitsgrad. Die hohe Kunst dieser Disziplinen liegt darin, die beiden anzuspielenden Bälle links und rechts einer Cadrelinie zu platzieren (also jeder in einem anderen Cadrefeld) und sie lange, über viele Karambolagen in dieser dann recht leicht lösbaren Position zu halten. Artistique Eine ausgefallene und spektakuläre Disziplin. In je drei Versuchen müssen die Sportler vorgegebene Figuren (Wege der Bälle) mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden lösen. Die Grenzen der Physik scheinen hier teils aufgehoben. 5 Kegel Beim 5-Kegelbillard handelt es sich um eine spezifische Variante des Karambolage Billards, die vor allem in Südeuropa, aber auch in Südamerika beheimatet ist. Der Weltverband UMB führt alle zwei Jahre eine Einzel-Weltmeisterschaft durch. In Europa wird alle zwei Jahre durch den Europäischen Billardverband CEB eine Einzel-Europameisterschaft und jährlich eine Europameisterschaft für Nationalmannschaften ausgerichtet. In Deutschland findet 5-Kegelbillard seit 1990 zunehmend mehr Interessenten, die auf Bundes- und Landesebene Einzel- und Mannschaftswettbewerbe austragen. Die mit Abstand erfolgreichste Nation im 5-Kegelbillard ist Italien. Dort hat dieses Spiel echten Volkssportcharakter. In den letzten 10 Jahren wurde durch den nationalen Verband ein professionelles Leistungssportsystem aufgebaut. Die Voraussetzung für das Erhalten von Punkten ist ganz einfach: Die Kegel müssen fallen! Beim 5-Kegelbillard werden Kegel aus Perlmut (1 roter und 4 weiße, so groß wie die Steine eines "Mensch-ärgere-dich-nicht"Spiels) in der Billardtischmitte aufgebaut. Für zwei Sportler, die einen Wettkampf bestreiten, wird für einen Sportler die weiße und für den anderen die gelbe Kugel als Spielball vergeben. In Verbindung mit der roten Kugel punktet nicht nur die erzielte Karambolage, sondern vielmehr in verschiedener Wertigkeit die umgefallen Kegel. Diese müssen indirekt, dass heißt durch den angespielten Ball des Gegners zum regelgerechten Umfallen gebracht werden. Dabei darf auf keinen Fall der rote Ball zuerst angespielt werden und der eigene Spielball darf keinesfalls selbst Kegel treffen, sonst punktet der Gegner. Im Gegensatz zu den anderen Billarddisziplinen bleibt hier der Sportler nicht so lange am Stoß (am Billard), bis er einen Fehler macht, sondern jeder Sportler hat, unabhängig des Erfolges, abwechselnd einen Stoß. Wichtig ist dabei natürlich, in wie weit die übergebene Stellung eine offensive oder defensive Ablage ist. Dies ist dem interessierten Billardzuschauer bereits von den TV Übertragungen im Snooker bekannt. Sieger ist, wer zuerst die vorgegebene Punktzahl erreicht. Auch wenn das Spiel kompliziert klingt, wird jeder nach kurzem Zuschauen wissen, worum es geht und die einzelnen Stöße beurteilen und würdigen können.
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